25.02.2021

Die Strudeltöpfe (auch Riesentöpfe)

Strudeltopf/Riesentopf in der Chemnitz bei Schweizerthal

Bei den Strudeltöpfen oder Riesentöpfen handelt es sich um eine geologische Berühmtheit der Region: Abgerundete und oftmals durchlöcherte Blöcke, die aus Cordieritgneis bestehen und von Markersdorf bis nach Mohsdorf und Stein das Flußbett der Chemnitz füllen. Ihre abgerundete, teilweise durchlöcherte Form erlangten die früher kantig und unförmig von den Abhängen herabgestürzten Felsbrocken erst allmählich durch die immer noch andauernde Bearbeitung der Fluten des Chemnitzflußes. Häufig sieht man in den Strudellöchern noch Steine liegen, die durch das strudelnde Wasser in Bewegung gesetzt wurden und in den Block eine schraubenförmige Rinne rieben oder ihn gar ganz durchbohrten. An der dem Strome entgegengesetzten Seite des Blocks sind durch den Sand oft tiefe Scheuerrinnen in den Stein eingraben.

Als schließlich Menschen in das noch namenlose Flusstal gelangten und hier die wilden Wasser die geheimnisvoll geformten Steinblöcke umspülen sahen, konnten sie sich deren Entstehen nicht erklären. Für unsere Vorfahren waren hier überirdische Mächte am Werk. Sie sahen in den Felslöchern die Fußabdrücke unheimlicher Wesen und fürchteten daher den Bereich, wo diese mächtigen Wassergeister ihr Unwesen trieben.

Die Scheu der Menschen findet sich auch in einigen Heimatsagen wieder. In der Sagenwelt siedelte man hier ein Nixenschloß an, dessen Eingang sich im größten der ausgehöhlten Steinkolosse befinden soll. Zudem ist dieser Ort auch ein Schauplatz in den Nixensagen aus dem Chemnitztal. Mit diesen Geschichten wurde damals schon den Kindern gelehrt, dass man die Macht der hier hausenden überirdischen Wesen besser nicht herausfordert und ihnen lieber aus dem Wege geht. Auch daher blieb das Gebiet Jahrhunderte unberührt.

Die Strudetöpfe sind einzigartig in unserer Umgebung, denn erst in Skandinavien oder der Schweiz findet sich vergleichbares.

Die bekannten Strudeltöpfe welche das Flußbett der Chemnitz bei Markersdorf und Schweizerthal ausfüllen (2003) Die bekannten Strudeltöpfe welche das Flußbett der Chemnitz bei Markersdorf und Schweizerthal ausfüllen (2003)


Strudeltöpfe im Flußbett der Chemnitz Schweizerthal (2016) Strudeltöpfe im Flußbett der Chemnitz Schweizerthal (2016)


Großer ausgehöhlter Stein am Flußufer (2003) Großer ausgehöhlter Stein am Flußufer (2003) - Unsere Vorfahren vermuteten hier einen Eingang zum Nixenschloß


Blick in den ausgehöhlten Stein (2019) Blick in den ausgehöhlten Stein (2019) -Aber keine Nixen zu sehen :-(


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